"Nur
dadurch, dass der Mensch zu einer neuen Gesinnung findet, gelangt er zum
Frieden mit sich selbst, mit dem Nächsten und mit dem Ewigen. Nur dadurch, dass
eine neue Gesinnung im Staate waltet, kann er im Innern zum Frieden kommen. Nur
dadurch, dass eine neue Gesinnung zwischen den Staaten entsteht, kommen sie zur
Verständigung und hören auf, einer dem anderen Verderben zu bringen...
Regelungen über Friedensschlüsse, mögen sie noch so gut gemeint und formuliert
sein, vermögen nichts. Nur das Denken, das die Gesinnung der Ehrfurcht vor dem
Leben zur Macht bringt, ist in der Lage, den Frieden auf Erden herbeizuführen...
Eine neue
Renaissance muss kommen, viel größer als jene, aus der wir aus dem Mittelalter
herausschritten: Die große Renaissance, in der die Menschheit entdeckt, dass
das Ethische die höchste Wahrheit und die höchste Zweckmäßigkeit ist. Ein schlichter
Wegbereiter dieser Renaissance möchte ich sein und den Glauben an eine neue
Menschheit als einen Feuerbrand in unsere Zeit hinausschleudern. Ich habe den
Mut dazu, weil ich glaube, die Gesinnung der Humanität zu einer allgemein
mitteilbaren Weltanschauung erhoben zu haben..."
"Nicht
durch Erkennen der Welt, sondern durch ein Erleben der Welt kommen wir in ein
Verhältnis zu ihr. Das Erkennen kann den Menschen immer nur bis zu dem Wissen
führen, dass alles, was um ihn herum in Zeit und Raum als Erscheinung auftritt,
seinem Wesen nach Wille zum Leben ist wie er selber. Das letzte Wissen geht in
Erleben über... Die erste Tatsache des Denkens ist nicht das "Cogito, ergo
sum" (Ich denke, also bin ich) von Descartes, sondern das elementare und
viel umfassendere: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das
leben will."
Albert Schweitzer
1875-1965
Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige.
Immer ist der wichtigste Mensch der, der Dir gerade gegenüber steht.
Immer ist die wichtigste Tat die Liebe.
Meister Eckhart